Agnieszka Nowak
Frau Nowak (42 Jahre), Erzieherin, lebt mit ihren zwei Kindern (10 und 12 Jahre) in einer kleinen Wohnung.
Seit einem Jahr ist sie von ihrem Ehemann getrennt. In den letzten Monaten erlebte sie verbale und körperliche Übergriffe durch ihn. Sie hat Angst und weiß nicht, wie sie sich und ihre Kinder schützen kann.
Ihre begrenzten Deutschkenntnisse erschweren die Kommunikation und das Verständnis der rechtlichen Situation.
Entdecken rechtlicher Probleme
Frau Nowak möchte einen Antrag auf Gewaltschutz beim Familiengericht stellen. Sie hat jedoch Angst vor dem Kontakt mit ihrem Ex-Partner und ist unsicher, wie sie den Antrag aufgrund ihrer geringen Deutschkenntnisse richtig stellen und ihre Situation verständlich machen kann.
Sprache
Mehrere Herausforderungen belasten Frau Nowak:
Sie kann die Informationen auf der Website des Familiengerichts aufgrund ihrer begrenzten Deutschkenntnisse nicht verstehen. Sie weiß nicht, wo sie den Antrag auf Gewaltschutz stellen soll, welche Formulare benötigt werden und welche Schritte im Verfahren zu erwarten sind. Die komplexen Formulare erfordern juristisches Fachwissen, und die Sprachbarriere macht es schwer, sie zu verstehen.
Zusätzlich gibt es keine Dolmetscher*innen in der Rechtsantragsstelle, was die Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen erschwert und zu Missverständnissen führen kann.
Unterstützung durch das private Umfeld
Frau Nowak hat das Glück, eine hilfsbereite Nachbarin zu haben, die wie sie aus Polen stammt und sehr gut Deutsch spricht.
Außerdem ist sie als Rechtsanwältin im Familienrecht tätig. Sie bietet an, Frau Nowak als Dolmetscherin und Rechtsbeistand bei der Antragstellung und dem Gerichtstermin zu unterstützen. Durch diese Unterstützung fühlt sich Frau Nowak deutlich sicherer und wohler.
Rechtsantragstellen
Frau Nowaks Nachbarin begleitet sie zur Rechtsantragsstelle und unterstützt sie bei der Antragstellung. Sie übersetzt die Fragen und Antworten der Mitarbeiterin der Rechtsantragsstelle für Frau Nowak, sodass sie ihre Situation klar und deutlich darlegen kann.
Gerichtsverfahren
Die Nachbarin begleitet Frau Nowak zum Gerichtstermin und vertritt sie als Rechtsanwältin. Sie übersetzt die Verhandlung gleichzeitig ins Polnische, sodass Frau Nowak alles verstehen und aktiv an der Verhandlung teilnehmen kann.
Verfahrensausgang
Die Richterin erlässt ein gerichtliches Verbot gegen den ehemaligen Partner von Frau Nowak. Dieses verbietet ihm, sich Frau Nowak und ihren Kindern zu nähern oder sie zu kontaktieren.
Das Problem ist vorerst gelöst
Das Problem scheint vorerst gelöst zu sein, da Frau Nowak durch die Hilfe ihrer Nachbarin einen gerichtlichen Schutz gegen ihren ehemaligen Partner erhalten hat. Dennoch besteht weiterhin die Sorge, dass ihr ehemaliger Partner die Anordnung umgehen könnte.