(Gerichts-)verfahren
Ein Gerichtsverfahren ist ein rechtlicher Prozess, in dem ein Gericht über eine Streitigkeit oder ein Anliegen entscheidet. Es umfasst die Einreichung von Klagen, das Vorbringen von Beweisen und die abschließende Urteilsfindung. Verfahren können komplex sein und erfordern oft die Mitwirkung vin Anwält*innen. Ziel ist es, eine rechtlich verbindliche Lösung herbeizuführen.
Anwaltszwang
Der Anwaltszwang bedeutet, dass in bestimmten Verfahren die Vertretung durch eine Anwält*in gesetzlich vorgeschrieben ist. Dies gilt beispielsweise vor höheren Gerichten, um sicherzustellen, dass die Verfahrensbeteiligten fachgerecht vertreten werden. Der Anwaltszwang schützt vor formalen Fehlern, die den Ausgang eines Verfahrens beeinflussen könnten. Vor Amtsgerichten ist eine anwaltliche Vertretung jedoch meist nicht erforderlich, außer in Familiensachen.
Anwält*innen
Anwält*innen vertreten und beraten Menschen in rechtlichen Fragen und Verfahren. Sie helfen dabei, komplexe juristische Sachverhalte zu klären, rechtliche Schritte einzuleiten und Ansprüche durchzusetzen. Neben der Vertretung vor Gericht bieten sie auch außergerichtliche Lösungen an, etwa durch Mediation oder Vertragsverhandlungen. Anwält*innen tragen wesentlich dazu bei, den Zugang zum Recht zu erleichtern, insbesondere für Personen ohne juristische Vorkenntnisse.
Beratungshilfe
Die Beratungshilfe ermöglicht es Menschen mit geringem Einkommen, sich rechtlich beraten zu lassen, ohne dafür hohe Kosten tragen zu müssen. Sie deckt außergerichtliche Beratungen und Unterstützungen ab, etwa durch Anwält*innen oder spezialisierte Stellen. Der Antrag auf Beratungshilfe erfolgt über das Amtsgericht und wird bei Bewilligung durch einen Beratungshilfeschein bestätigt. Dieses Angebot fördert den gleichberechtigten Zugang zum Recht.
Beratungshilfescheine
Ein Beratungshilfeschein ist ein offizielles Dokument, das es Menschen mit geringem Einkommen ermöglicht, kostengünstig rechtliche Beratung und Unterstützung zu erhalten. Er wird vom Amtsgericht ausgestellt und berechtigt zur Inanspruchnahme von anwaltlichen Leistungen oder Beratungsstellen. Mit diesem Schein tragen die Berechtigten in der Regel nur eine geringe Eigenbeteiligung.
Beratungsstellen
Beratungsstellen sind Anlaufpunkte für Menschen, die Unterstützung bei rechtlichen, sozialen oder finanziellen Problemen suchen. Sie bieten oft kostenlose oder kostengünstige Beratung an und richten sich an Menschen, die keine professionelle Rechtsvertretung leisten können. Beratungsstellen behandeln Themen wie Mietrecht, Verbraucherfragen oder Diskriminierungsfälle. Sie sind wichtige Akteure im Kampf gegen soziale Ungleichheit.
Gericht
Ein Gericht ist eine staatliche Institution, die Rechtsstreitigkeiten klärt und Entscheidungen auf Grundlage von Gesetzen trifft. Gerichte sind in verschiedenen Fachgerichtsbarkeiten organisiert, wie Zivil-, Strafoder Verwaltungsgerichte. Sie gewährleisten, dass Streitigkeiten rechtmäßig gelöst werden, und tragen zur Durchsetzung von Rechten und Pflichten bei
Gesetzgeber
Der Gesetzgeber ist das Parlament, das Gesetze verabschiedet und die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Gesellschaft definiert. In Deutschland besteht der Gesetzgeber aus Bundestag und Bundesrat. Der Gesetzgeber trägt die Verantwortung, Gesetze an gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen und die Rechte der Bürger*innen zu schützen.
Gewaltschutzanträge
Ein Gewaltschutzantrag dient dazu, Menschen vor häuslicher Gewalt oder Stalking zu schützen. Betroffene können über das Gericht Maßnahmen wie Kontaktverbote oder Wohnungszuweisungen beantragen. Diese Anträge sind oft mit hohen emotionalen Belastungen verbunden und erfordern eine präzise Darstellung der Sachlage.
Law Centre
Ein Law Centre ist eine gemeinnützige Einrichtung, die kostenlose oder kostengünstige rechtliche Unterstützung bietet. Diese Zentren richten sich vor allem an sozial benachteiligte Gruppen und fördern den Zugang zum Recht durch Beratung, Vertretung und Aufklärung. Law Centres sind besonders in Großbritannien verbreitet.
Law Clinics
Law Clinics sind universitäre Programme, in denen Jurastudierende unter Anleitung von Dozent*innen oder Anwält*innen rechtliche Beratung anbieten. Sie bieten kostenlose Unterstützung für Menschen, die sich keine anwaltliche Beratung leisten können. Gleichzeitig ermöglichen sie Studierenden praktische Erfahrungen im Umgang mit rechtlichen Fällen.
Legal Tech
Legal Tech bezeichnet digitale Lösungen, die den Zugang zum Recht vereinfachen und juristische Dienstleistungen effizienter gestalten. Beispiele sind Plattformen zur automatisierten Prüfung von Rechtsansprüchen, etwa bei Flugverspätungen oder Kündigungen. Legal Tech hilft vor allem bei standardisierten Fällen und macht rechtliche Unterstützung für eine breitere Bevölkerung zugänglich.
Prozesskostenhilfe
Die Prozesskostenhilfe unterstützt Menschen mit geringem Einkommen bei der Finanzierung von Gerichtsverfahren. Sie deckt Gerichtskosten sowie die Kosten für Anwält*innen, wenn eine hinreichende Erfolgsaussicht besteht. Ziel ist es, allen Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Lage den Zugang zum Recht zu ermöglichen.
Rechtsantragstellen
Rechtsantragstellen sind Anlaufstellen bei Gerichten, die Bürger*innen helfen, Anträge und Klagen zu formulieren und einzureichen. Sie dienen als Verbindungspunkt zwischen Bürgerinnen und der Justiz und bieten Unterstützung bei bürokratischen und rechtlichen Fragen. Diese Stellen sind oft der erste Kontaktpunkt für Menschen, die rechtliche Hilfe suchen.
Rechtsberatung
Rechtsberatung umfasst die Unterstützung bei rechtlichen Fragen und Problemen, oft durch Anwält*innen oder spezialisierte Beratungsstellen. Sie hilft dabei, Rechte zu verstehen, mögliche Schritte zu planen und Streitigkeiten zu lösen. Eine kompetente Beratung kann entscheidend sein, um Ansprüche erfolgreich durchzusetzen.
Rechtsmobilisierung
Rechtsmobilisierung beschreibt den Prozess, in dem Menschen ihre Rechte erkennen, einfordern und durchsetzen. Sie umfasst die Nutzung rechtlicher Mittel, um persönliche oder gesellschaftliche Anliegen voranzubringen. Ziel ist es, den Zugang zum Recht zu fördern und die Rechtsdurchsetzung zu stärken.
Rechtspfleger*innen
Rechtspfleger*innen sind Beamte, die in Gerichten und Staatsanwaltschaften unterstützend tätig sind. Sie übernehmen Aufgaben wie die Bearbeitung von Anträgen oder die Abwicklung von Nachlass- und Zwangsvollstreckungsverfahren. Rechtspfleger*innen entlasten Richter*innen und sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Verfahren.
Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung hilft dabei, die Kosten eines Rechtsstreits zu decken, etwa für Anwält*innen, Gerichte oder Gutachten. Sie bietet finanzielle Sicherheit und ermöglicht es Versicherten, ihre Rechte ohne hohe Kostenrisiken wahrzunehmen. Der Leistungsumfang variiert je nach Versicherungsvertrag.
Rechtsstaat
Ein Rechtsstaat garantiert, dass alle Bürger*innen vor dem Gesetz gleich sind und staatliches Handeln auf gesetzlichen Grundlagen basiert. Er schützt individuelle Rechte und sorgt dafür, dass die Justiz unabhängig und unparteiisch bleibt. Der Rechtsstaat ist ein zentrales Prinzip demokratischer Gesellschaften.
Rechtsstreit
Ein Rechtsstreit entsteht, wenn zwei Parteien unterschiedliche Ansprüche oder Auffassungen zu einem rechtlichen Sachverhalt haben. Er kann außergerichtlich beigelegt oder vor Gericht entschieden werden. Rechtsstreitigkeiten betreffen häufig Themen wie Verträge, Mietverhältnisse oder Schadensersatzforderungen.
Rechtssystem
Das Rechtssystem umfasst alle Institutionen, Gesetze und Prozesse, die das Zusammenleben in einer Gesellschaft regeln. Es bildet die Grundlage für die Rechtsdurchsetzung und schützt die Rechte der Bürger*innen. Ein funktionierendes Rechtssystem ist essenziell für Frieden, Ordnung und soziale Gerechtigkeit.
Rechtsuchende
Rechtsuchende sind Personen, die rechtliche Unterstützung oder Informationen benötigen. Sie können sich an Anwält*innen, Beratungsstellen oder Rechtsantragstellen wenden, um ihre Anliegen zu klären. Rechtsuchende sind oft mit rechtlichen oder bürokratischen Herausforderungen konfrontiert, die sie ohne Unterstützung nicht bewältigen können.
Rechtsweg
Der Rechtsweg bezeichnet die Möglichkeit, rechtliche Ansprüche oder Streitigkeiten vor Gericht zu bringen. Er gewährleistet, dass Konflikte durch unabhängige Gerichte geprüft und entschieden werden. Der Rechtsweg ist ein wichtiger Bestandteil des Rechtsschutzes.
Streitbeilegungsverfahren
Ein Streitbeilegungsverfahren ist eine Alternative zum Gerichtsprozess, bei dem Konflikte außergerichtlich geklärt werden. Dazu zählen Mediation, Schlichtung oder Vergleichsverhandlungen. Solche Verfahren sind oft schneller und kostengünstiger und fördern einvernehmliche Lösungen zwischen den Parteien.